LTE Austria GmbH präsentiert CO2-Bilanz aus 2019
Best Practice mit der Wirtschaftsinitiative Nachhaltige Steiermark
Als erstes privates EVU legte die LTE Austria GmbH kürzlich eine Standortbilanz mit ihren CO2-Emissionen offen. Ziel für das Unternehmen ist es, Grundlagen und Maßnahmen zur CO2-Vermeidung, -Verringerung und -Kompensation zu entwickeln.
Mit Unterstützung der steirischen Landesregierung wurde nun eine Studie erstellt, die alle Prozesse erfasst, welche die Transportvorgänge direkt und indirekt beeinflussen (Betrieb der Züge, Innen-/Außendienst, Betriebsmittel, Geschäftsreisen sowie Job Travel der Mitarbeiter.Innen).
Auf einen Blick
Im Beobachtungszeitraum 2019 erwirtschaftete die LTE Austria GmbH mit 84 Mitarbeiter.Innen einen Umsatz von beinahe 60 Mio. Euro. Die Betriebsleistung gliedert sich bei 5.800 Zugfahrten in 2,7 Mio. Tonnen netto, bzw. 1,7 Mio. zurückgelegte Zug-Kilometer. In der Standortbilanz wurde herausgefunden, wo sich im Unternehmen die wesentlichen CO2-Quellen verstecken. Daher umfasst die Bilanz sämtliche CO2-Emissionen, die durch wertschöpfende und nichtwertschöpfende Prozesse unter Berücksichtigung der vorgelagerten Emissionen verursacht werden.
In Summe zeigen die Treibhausgasemissionen in der LTE Austria GmbH folgendes Bild:
- Treibhausgasemissionen Gesamtunternehmen 3.659,76 t CO2e
- Einsparung CO2 durch erneuerbare Energie im Bahnstrom -2.970,00 t CO2e
Bei Annahme einer Bepreisung von 30 Euro pro Tonne CO2e ergibt dies 20.700 Euro, für das Gesamtunternehmen pro Jahr bzw. rund 250 Euro pro Mitarbeiter. Da der Klimabilanzierung in Zukunft ein noch höherer Stellenwert eingeräumt wird, müssen die Bemühungen hier verstärkt werden. Unternehmen, die keine Angaben zur Klimabilanz machen, werden künftig mit Nachteilen im Wettbewerb konfrontiert sein.
Zentrale Handlungsempfehlungen
Andreas Mandl, CEO der LTE-Group, meint dazu:
"In Österreich haben sich die Treibhausgas-Emissionen im Straßenverkehr seit 1990 mehr als verdoppelt (in der EU um nur 28%). Der LKW-Verkehr in Österreich verursacht mehr als 15x so viele Treibhausgase wie der Bahnverkehr und ist für rund 44% der Emissionen des Straßenverkehrs verantwortlich. Hingegen stammen mehr als 90% der benötigten Energie im Schienengüterverkehr aus erneuerbarer Energie. Daher muss die Transparenz der Wettbewerbsverzerrung zwischen Straße und Schiene öffentlich dargestellt werden."
- Beendigung der Wettbewerbsverzerrung des Gütertransportes zwischen Straße und Schiene
- Neu- und Ausbau der bestehenden Infrastruktur
- Ausweitung des Betriebes und Ausbau der Schieneninfrastruktur (Anschlussbahnen, Forcieren betrieblicher Gleisanschlüsse)
- Fördermittel für die Verlagerung auf den Schienenverkehr
- Vorgaben für den verpflichtenden Transport bahnaffiner Güter auf der Schiene
- Einhaltung von sozialen und infrastrukturellen Standards (Einhalten von Lenk- und Ruhezeiten, Ausflaggen; Einhalten von Tempolimits und Schadstoff-Grenzwerten, Maut-Betrug)
Für Mandl bedeutet das um nichts weniger als "die Bevorzugung des LKW-Güterverkehrs zu beenden".