Bewertungstool für Nachhaltigkeitsberichte
Systematische Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten
Ausgangslage und Ziele
Nachhaltigkeitsberichte erlangen immer mehr Bedeutung, sie weisen aber große Unterschiede in der Struktur, aber auch in den Inhalten auf. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Qualität derartiger Berichte, damit sie als glaubwürdige Dokumentation der gesetzten Maßnahmen akzeptiert werden.
Ziel des Projektes war es, ein Tool zu erstellen, das Qualitätskriterien für Nachhaltigkeitsberichte beinhaltet, mit dem ein Überblick über die Qualität vorliegender Berichte erhalten und eine entsprechende Vergleichbarkeit der Berichtsqualität gewährleistet werden kann.
- Den Stakeholdern erlaubt dieses Tool einen Überblick über die Qualität geförderter Nachhaltigkeitsberichte zu erlangen, aber auch Qualitätsanforderungen mit den Kriterien festzulegen.
- Den Beratern und Unternehmen dient er dann als Richtlinie für die geforderten Qualitätsziele, aber auch zum Erkennen von Richtungen für die Qualitätsverbesserung.
Projektinhalt
Der erste Projektteil befasste sich mit der Entwicklung des Kriteriensets in Abstimmung mit Stakeholdern diverser Förderstellen. In weiterer Folge wurde ein interaktives Kriterientool zur Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten entworfen, dessen Anwendung im beiliegenden Projektbericht ausführlich erklärt ist.
In einem zweiten Projektteil wurde das Kriterientool gemeinsam mit Förderstellen und Unternehmen erstmalig eingesetzt und eine erste Analyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Österreich erstellt.
Erkenntnisse aus der Analyse von Nachhaltigkeitsberichten
Das Niveau der Berichterstattung in Österreich ist dabei durchwegs hoch, wenngleich eine weitere Verbesserung und Verbreitung in den nächsten Jahren möglich und sowohl von Förderstellen, als auch von Unternehmen erwünscht ist. Das entwickelte Tool kann hierzu einen wertvollen Beitrag leisten, indem es einen deutlich höheren Standard als den aktuellen fordert.
Klar zeigte sich, dass hier über das Tool hinausgehend, auch die Schwerpunkte der Bekenntnisse der Unternehmen, insbesondere deren Strategie und Ziele, mit der tatsächlichen Umsetzung im Folgejahr überprüft werden sollte. Dazu könnte auch die Umsetzung des Nachhaltigkeitsprogramms herangezogen werden. Weiters sollte die Konsistenz zwischen wesentlichen Nachhaltigkeitsbereichen, Kennzahlen und Zielen tiefgreifender abfragt werden, als dies derzeit der Fall ist. Schlussendlich ist auch die Konsistenz wesentlicher Nachhaltigkeitsbereiche mit dem Risikomanagement und einer Analyse im Lagebericht abzugleichen.
Seitens der Förderstellen wurde in der Vergangenheit öfter der Wunsch geäußert, den tatsächlichen Nachhaltigkeitsprozess im geförderten Unternehmen nachvollziehen zu können. Es sollte sichergestellt werden, dass der Bericht auch tatsächliche Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung und die Unternehmenskultur hat. Die Empfehlung an die Förderstellen wäre daher, weniger an der Beschreibung des „Nachhaltigkeitsprozesses" anzuknüpfen, der sich in kleinen Unternehmen oft unmittelbar aus dem Kerngeschäft ergibt und in großen Betrieben über standardisierte Managementsysteme abläuft, sondern mehr Fokus auf die strategische Orientierung des Kerngeschäfts und die Verknüpfung des Nachhaltigkeitsbekenntnisses mit quantitativen Zielen und Kennzahlen zu legen.
Auftraggeber / Auftragnehmer / Finanzierung
Die Finanzierung erfolgte durch das Technologieministerium (BMVIT). Projekt und Finanzierungspartner waren darüber hinaus Organisationen, die jeweils auf Länderebene Nachhaltigkeitsberichte fördern oder ein strategisches Interesse an ihrer Qualität haben und auch an der Jury mitgewirkt haben.
Diese sind in Wien die Magistratsabteilung 22 mit dem Ökobusiness-Plan, die Ämter der NÖ und Stmk. Landesregierung und die OÖ Akademie für Umwelt und Natur. Auch das
Lebensministerium (BMFLUW), das ja auch in der Jury des Austrian Sustainability Reporting Awards
vertreten ist, beteiligte sich an dem Projekt und der Jury.
Die Entwicklung des Bewertungstools für Nachhaltigkeitsprojekte wurde vom Wirtschaftsministerium (BMWA) und von der Niederösterreichischen Landesakademie mit unterstützt.
Auftraggeber: | Technologieministerium (BMVIT). |
Auftragnehmer: | Univ. Doz. Mag. Dr. Christine Jasch, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, www.ioew.at |
DI Dr. Peter Wallner, CMC, DI Richard Tuschl, Wallner & Schauer GmbH, www.zukunftsberater.at | |
Univ. Doz. Dr. Andreas Windsperger, Johann Fischer, Institut für Industrielle Ökologie, www.indoek.at | |
Mitfinanzierung und Mitwirkende: | Wien, Magistratsabteilung 22 (Ökobusiness-Plan), Amt der NÖ Landesregierung, Amt der Stmk. Landesregierung - Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit, OÖ Akademie für Umwelt und Natur, Lebensministerium (BMFLUW), Wirtschaftsministerium (BMWA), Niederösterreichische Landesakademie |